„Wohin auch immer wir reisen, wir suchen, wovon wir träumen, und finden doch stets nur uns selbst.“

– Günter Kunert (*1929) –

Buchcover Querweltein Unterwegs - Berufsalltag oder Alltagsflucht

Querweltein Unterwegs – Berufsalltag oder Alltagsflucht

Erschienen 2015. 39 Kurzgeschichten erzählen von seinen beruflichen Reisen nach China, Thailand, Taiwan, Republik Korea, Finnland, Deutschland. Darüber hinaus enthält es die Kapitel Über den Wolken oder kurz davor und Querweltein Unterwegs in fremden (Hotel-)Betten. In diesem Band betrachtet und reflektiert der Autor erstmals kritisch sein Leben als IndustrieZigeuner. Besonders deutlich in den Geschichten Alles, bloß kein Alltag; Berufsalltag oder Alltagsflucht und Überstunden sind Übelstunden.

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Band 5 unterscheidet sich in seinem Erscheinungsbild stark zu den vorherigen Covern (Bände 2-4). Statt der naiven Betrachtungsweise auf ein „kunterbunt-leichtes“ Berufsleben, steht es als Zeichen für eine streng geordnete, sich auf Fakten und Normen konzentrierende Industriewelt.

   Das Cover zeigt acht, horizontal in einer Doppelreihe angeordnete, schwarzfarbige Piktogramme. Jedes steht in Zusammenhang mit einer im Buch enthaltenen Geschichte. Obere Reihe: Darmstädter Hochzeitsturm; Fahrzeugkran; mit hochgelegten Beinen und mit auf seinen Oberschenkeln liegenden Laptop sitzender Autor beim Geschichtenschreiben; Flugzeug. Untere Reihe: Auf einer asiatischen Toilette hockender Mann; chinesisches Schriftzeichen; Schweißhaube; Erdölraffinerie. Diese acht Coverpiktogramme finden sich im Buch neben der jeweiligen Geschichtsüberschrift wieder.

   In diesem Piktogramm-Stil sind auch die Überschriften der 31 anderen Geschichten gestaltet, die symbolisch auf den Kern der Geschichte hinweisen sollen. Auf dem Buchrücken ist der Schattenriss eines davonlaufenden Mannes abgebildet und auf der Buchcoverrückseite ein Porträt-Schattenriss des Autors. Die Idee und die Umsetzung der Cover- und Buchinnengestaltung stammen von den Darmstädter Grafikdesignern Stephan Trischler und Tobias Bender.

Typen wie Du, die haben keinen Alltag“, bekommt Stephan Thiemonds immer wieder zu hören. Hauptsächlich von jenen “Normalbürgern”, die von sich behaupten, einen Alltag zu besitzen. Doch was bedeutet ein ganz normaler Alltag überhaupt? Und ab wann ist Alltag unnormal? Diesen und anderen spannenden Gedanken, war der Autor mit ansteckender Neugierde auf der Spur: Über den Wolken oder kurz davor; in fremden Hotelbetten; in China, Thailand, Taiwan und Korea; in Finnland und Deutschland.

   In unterhaltsamem Plauderton mit Sogwirkung, erzählt er tragikomische Einzelheiten aus seinem nomadischen (Berufs-)Leben. Oftmals mit einem Augenzwinkern. Immer lebendig, lustig, auch kritisch. Authentisch und reflektiert. Alltags- und Industrie-Geschichte(n). Nicht nur für Technikbegeisterte, auch für Tagträumer. Sowohl für Alltagsreisende, als auch für Daheimgebliebene. Blockbuster zwischen Buchdeckeln. Perfekte Querweltein-Unterwegs-Unterhaltung!

Vorwort von der Betriebsärztin, Fr. Dr. Fritsch
Alles, bloß kein Alltag

Über den Wolken oder kurz davor

  • Freiheit
  • Auf den Arm nehmen oder -lehnen?
  • »Was ich nicht weiß …
  • Erdkunde: Mangelhaft!
  • Advent, Advent, ein Lichtlein brennt
  • Touch-down
  • Angekommen

Querweltein Unterwegs in fremden Hotel-Betten

  • Die Wände haben
  • Ohren Orientierungslos

China

  • Papier ist geduldig
  • Heng di o!
  • Ein kleiner Schritt vorwärts
  • Ping Pitschu!
  • Ein Platz an der Sonne
  • Das zweite Leben

Thailand

  • Andere Länder andere Sitten
  • Die Rückkehr der Jedi Ritter

Taiwan

  • Health Moving Money! Money! Money!

Republik Südkorea

  • Kim, Chi & Co.
  • Not(-durft) macht erfinderisch
  • Wenn Du denkst, Du denkst, dann …

Finnland

  • Aloha, Oulu!
  • Epäjärjestelmällistyttämättömyydellänsäkään

Deutschland

  • Land der Ideen
  • Net Schwätze. Schaffe!
  • Überstunden sind Übelstunden
  • Burn-out
  • What a day for a daydream
  • Frühlingserwachen
  • SMS
  • Keiner war’s
  • Be Smart!
  • Hört, Hört!
  • Familienplanung
  • Hallo, guten Morgen Deutschland
  • Berufsalltag oder Alltagsflucht?

Ende

    • Alpha & Omega – Anfang und Ende
    • Herzlich danken …
    • Querweltein Unterwegs: bislang beim Iatros-Verlag erschienen

ISBN 978-3-86963-374-9   Paperback,    320 Seiten,    22,00€

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Freiheit, Freiheit…

… ist das Einzige was zählt!«, sang in melancholischem Einschlaftempo, Ende der 80er Jahre, Marius Müller Westernhagen. Darauf aufmerksam machend, dass Freiheit ein Menschenrecht ist. Der Grundbegriff der Demokratie. Für unser gesundes Menschsein so wichtig, dass jeder sich mit ihr auseinandersetzt; sich mit ihr auseinandersetzen muss. Doch Vorsicht!, so die Warnung Benjamin Franklins, einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten, »Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren«. –

   An der Freiheit kommt niemand vorbei. Jeder will frei sein. Irgendwie. Irgendwo. Irgendwann. Jeder auf seine Art. Weswegen die Sache mit der Freiheit eine individuelle Angelegenheit ist; für jeden Menschen etwas anderes bedeutet, mit unterschiedlicher Wahrnehmung, Tiefe und Dimension. Überdies ist Freiheit ansteckend. Sie ist eine Macht, die nur der entdeckt, der sie sich erarbeitet. Wem dies gelingt, der kann sich auch schöpferisch entfalten. Doch Vorsicht! Zu viel Freiheit kann auch Angst machen. Also nicht ganz so einfach, die Sache mit der Freiheit.

   Für den kleinen Jungen schon noch. Für ihn ist es seine Eisenbahn, seine Matchbox-Autos, im Urlaub der Sandstrand und Eis im Hörnchen. Ein paar Jahre später misst sich die Freiheit an der Uhrzeit: wann man abends zu Hause sein muss. Dann die ersten lebenswichtigen Entscheidungen: welcher Beruf, welcher Mann, welche Frau? Kinder? Die Entscheidungen werden vertagt. Zuvor noch Träume leben. Leben erleben. Den Duft der Freiheit riechen. Kontrolle aufgeben. Loslassen. Sich mal treiben lassen, statt immer nur zu schwimmen. Frei sein wie ein Vogel. Nur ein einziges Mal. In Berührung mit dem Himmel sein. Grenzen, Gebirge und Ozeane überwinden. Lady Liberty sehen: die Freiheitsstatue im New Yorker Hafen

   In einer zwischenmenschlichen Beziehung bedeutet Freiheit, beim Frühstück mal nicht reden zu müssen. Im Beisein des Partners auch mal laut furzen zu dürfen. Und zusammen planen: die gemeinsame Zukunft. Visionen verwirklichen. Wobei auf dem Weg dorthin, auch mal freudig gesungen werden darf. Vielleicht das Lied der scheinbar grenzenlosen Freiheit. Und wo diese sich, nach Reinhard Mays Meinung, befindet. Über den Wolken, muss die Freiheit wohl grenzenlos sein

   Mit Kindern ist Freiheit wieder was ganz anderes. Je besser die Organisation der Familie, desto freier der Kopf. Manch einer entdeckt dann, dass Freiheit darin liegt, Verantwortung zu tragen, Pflichten zu erfüllen, gebunden zu sein. Und die Momente, die man früher als Freiheit wahrnahm, werden knapper, kürzer, aber mit geschärftem Bewusstsein auch intensiver: Das Telefonat mit dem Partner; der Blick in den Sternenhimmel; der Waldspaziergang am frühen Morgen, wenn das feuchte Moos noch duftet und die Vögel zwitschern; ein Wochenende ohne Zwänge. Ausschlafen. Faulenzen. Einfach nur sein. Einfach, Zweisam oder Mehrfach. Egal. Hauptsache: Sein. –

   Und die Freiheit im Alter? Wenn der Körper noch macht, was man von ihm will. Womit die Sache mit der Freiheit nicht selten das Schwierigste ist, was es gibt. Und doch gibt es Menschen, die frei im Kopf sind, auch wenn sie keine Sekunde frei haben. Darin liegt wohl die wirkliche Kunst der Freiheit: in der Erkenntnis, dass Freiheit nicht irgendwo da draußen, sondern im Kopf beginnt. Sie in seinem eigenen Inneren zu suchen und zu finden. Und sie anzunehmen. In der Balance mit dem Äußeren. Was aber wahrscheinlich nur dann funktionieren kann, wenn man weder mit Bitterkeit in der Vergangenheit herumstochert, noch mit Angst in die Zukunft blickt. Stattdessen selbstzufrieden im Hier und Jetzt lebt.

   Ein ganz besonderes Freiheits-Beispiel lebte Schmitze Jupp. Ein seltenes Original, aus dem an Merode angrenzenden Ort Schlich. Zeitlebens, so sagen seine alten Kumpel, die schon mit ihm zur Schule gingen, war er authentisch und eng mit dem Dorf verbunden. Sowohl mit seinem Jahrgang, als auch mit der Jugend. Diese Mischung hat ihn jung gehalten. Und natürlich sein Fußballverein: Viktoria Schlich 1911 e.V.

Irgendwann, im Alter von Mitte siebzig, wurde Schmitze Jupp in biergeselliger Runde mit den nachgewachsenen Viktoria-Funktionären gefragt, ob er denn nie daran gedacht hätte, eine andere Frau zu heiraten? Mit seiner Inge sei er immerhin schon mehrere Jahrzehnte verheiratet! Woraufhin Jupp, ohne einen Augenblick zu zögern, in seiner typisch trockenen Mundart antwortete: »En andre Frau? Niemals! Ich will doch net meng Freiheit verliere!«

   Ist das nicht herrlich! Ein Spruch für die Ewigkeit. Eine Offenbarung der Freiheit. Oder zumindest eine mögliche Lebensform davon: Freiheit erlangen, durch die eigene Frau.

Zhangjiagang, China im Juni 2010
Stephan Thiemonds©
“Querweltein Unterwegs – Berufsalltag oder Alltagsflucht”

Heng di o!

Buntfarbene Werbetafeln kleben an den Fassaden, der vor dem Busfenster vorbeiziehenden Geschäftsstraße. Zeigen rechteckförmige, von Längs- und Querstrichen durchkreuzte Symbole. Vom Wirwarr, an ein Mikado-Spiel erinnernd. Dank zusätzlicher Grafiken oder Piktogramme, lässt sich zumindest die Bedeutung mancher Schriftzüge erahnen.

   »Ah, da vorn, ein Lebensmittelgeschäft; ein Anbieter von Klimaanlagen; eine Apotheke; ein Massagesalon; ein Friseur; ein Restaurant …«

   Auch hier in Zhangjiagang, drei Autostunden nordwestlich von Shanghai entfernt, zeigt sich China wie vielerorts. Gleichaussehende Appartementblocks reihen sich an anders gleichaussehende Appartementblocks. Dazwischen Geschäfte, einige Hotels, etliche Garküchen, hunderte Taxen und Motorrroller und mindestens ebensoviele Handyläden. Und drumherum das übliche funktionierende Chaos einer chinesischen »Kleinstadt«, mit nur knapp 900.000 Einwohnern.

   Die vierspurige Straße führt stadtauswärts. Zum International Chemical Industry Park. Fünfundzwanzig Minuten dauert die allmorgendliche Busfahrt vom Hotel bis zum Chemiewerk unseres deutschen Kunden. Neben Vertretern von Unterlieferanten (so wie mich), und manchmal einem chinesischen Kollegen, befördert der gecharterte blaue Kleinbus vor allem die eigenen, deutschen Mitarbeiter. Ein vom Management clever zusammengestellter Mix aus erfahrenen und jungen Ingenieuren, die vom Mutterwerk in Süddeutschland aus, für etwa zwei, drei Jahre nach Zhangjiagang entsandt wurden. Mit der in vielfacher Hinsicht herausfordernden Aufgabe, als Projektleiterteam den Aufbau einer Produktionsanlage zu koordinieren. Für ebendiese Anlage hat die SMS die Schlüsselkomponente, einen Reaktor, geliefert.

   Im Verhältnis zu den Größten der Chemiebranche, ist dieser Kunde eher klein. Aber wie heißt es so schön: Klein und Wacker baut den Acker. Doch Vorsicht! Der Spruch trügt. Denn auch ohne die Hilfe dieses dubiosen Herrn Klein, legte Herr Alexander Wacker, im Jahre 1903, den Grundstein seines Unternehmens. Mit inzwischen mehr als 16.000 Mitarbeitern weltweit und dem Hauptwerk in Burghausen, Landkreis Altötting, ist die Wacker Chemie AG ein gesundes, oberbayrisches, seit 2006 börsennotiertes Familienunternehmen. Traditionell und Modern, mit insgesamt 26 Produktionsstätten in Europa, Amerika und Asien. Und die erste Werksniederlassung auf dem afrikanischen Kontinent, wurde auch bereits angekündigt. Zwar nicht direktemang heraus, sondern äußerst geschickt verpackt. Wie es sich für ein strategisch denkendes, mit der nötigen Vorsicht, global agierendes Unternehmen gehört. Einerseits wurde diese Wacker-Mission, »It’s time for Africa!« mit Pauken und Trompeten und mit Uwe Seelers Vuvuzelas, in die Welt hinaus posaunt. Andererseits war der Kern der Botschaft, für welches deutsche Unternehmen es an der Zeit ist, nach Afrika zu gehen, nur für den aufmerksam zuhörenden Branchenkenner erkennbar. Hören wir mal kurz rein, in den von Shakira zur in Afrika ausgetragenen Fußballweltmeisterschaft gesungenen Sommerhit, des Jahres 2010.

You’re on the front line
Everyone’s watching
You know it’s serious
We are getting closer
This isn’t over

Und Achtung!, jetzt genau hinhören, im Refrain:

Tza mina mina eh eh
Wacker Wacker eh eh
Tsa mina mina zangalewa
Anawa aa aa

It’s time for Afrika!

Youtube Video: Shakira – Waka Waka (This Time for Africa)

   Motiviert und angeheizt von einer löwenmähnenblonden Latina und einem fröhlichfeiernden Millionenpublikum, treten die Buam vom Weißwurstäquator, auch hier in China, mit dem entsprechendem Selbstbewusstsein auf. Als äußeres Zeichen ihres importierten FreistaatPatriotismus, stehen zwei aus Stein gemeißelte Löwen: Beiderseits des Firmentors. Auf Sockeln sitzend, halten sie zähnezeigend eine Pranke auf das vor ihrer geblähten Brust stehende, blauweißgeroutete Landeswappen Bayerns.

   Creating solutions for tomorrow, lautet der unter dem Firmenlogo angbrachte Werbespruch. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass Wacker bereits weiß, mit welchen Problemen sich ihre Kunden morgen rumschlagen werden. Clever abgeleitet von: »Der Schlaue löst das Problem. Das Genie erkennt es schon vorher«.

   Trotz der frühen Morgenstunde, herrscht unter den zwölf Kollegen im Bus eine heitere, geschwätzige, ja beinah Familiäre Stimmung. Und auch während der Arbeitszeit, ist das Betriebsklima freundlich, kooperativ und zielstrebig.

   Wenn bloß alle Kunden so professionell easy going wären, denke ich, während meine rheinländischen Ohren versuchen, dem bayrischen Wortgequassel zu folgen. Zeitgleich durchforsten meine Blicke den noch immer vor dem Busfenster vorbeiziehenden, chinesischen Schilderwald. Mit dem bescheidenen Resultat, dass ich weder chinesisch lesen, noch oberbayrisch verstehen, sondern als Rheinländer, beides nur erahnen kann.

   Mit diesem Gewusel im Hirn, führt mein Blick zur Abwechslung geradeaus. Über die Rückenlehne und dem ein paar Zentimeter darüber lugende, von androgenetischem Haarausfall betroffenen Kopf von Hubert, der sich gerade köstlich über den Witz eines Kollegen amüsiert, wo er (mein Blick), weiter vorn auf das üblicherweise in Bussen angebrachte Hinweisschild trifft: »Bitte den Fahrer während der Fahrt nicht ansprechen«.

   Was sonst, sollte die Bedeutung des chinesischen Schriftzuges sein!, mutmaße ich und komme mir besonders weise vor.

   Ein Stück weiter rechts davon, in der Flucht des Mittelganges, hängt über der Frontscheibe ein mit Klebestreifen befestigtes, weißes DIN-A4 Blatt. In fett schwarzgedruckten Buchstaben ist zu lesen:

              Please, wear the safety belt!

              Vor dem Abflug bitte anschnallen!

           Heng di o!

   Alle Achtung. Gleich dreisprachig werden die Fahrgäste aufgefordert, sich anzuschnallen. Und zwar Gefälligst, wie die Ausrufezeichen markieren.

   Zuoberst auf Englisch. Darunter unverblümt auf Deutsch, wobei das Signalwort Abflug, sicherlich vor den eigenwilligen Fahreigenschaften des chinesischen Busfahrers warnen soll. Und schließlich die dritte Aufforderung, sogar in chinesischer Lautschrift. Heng di o!

   Wie Praktisch, denke ich. Denn so können selbst die Deutschen, egal ob Rheinländer, Hesse und Bayer, einem nicht Englisch verstehenden Chinesen in dessen Landessprache dazu auffordern, sich gefälligst anzuschnallen. Auf den sinnvollen Gedanken, die Aufforderung gleich auf Chinesisch aufzuschreiben, ist der Urheber des Zettels offensichtlich nicht gekommen.

   Egal.

   Heng di o! lese ich erneut. Stolz wie ein bayrischer Bierkutscher bei der Oktoberfestparade, wobei ich mir fest vornehme, Zivilcourage zu zeigen. Beim nächsten Chinesen, den ich unangeschnallt im Bus erwische, werde ich meine neu erworbenen Fremdsprachenkenntnisse ausprobieren.

   »Hey you, Heng di o!«

   Und bei Nichtbeachtung, so witzele ich selbst in mich hinein, verurteile ich ihn zu einer mehrmonatigen Freiheitsstrafe in unserem berühmtberüchtigten, kölnischen Gefängnis, Hu Wäng lang Jäng. Zu Hochdeutsch, Hohe Wände lange Gänge.

   Ein paar Busfahrten später: Auf der Sitzbank auf der anderen Seite des Mittelganges, nimmt ein mit seinem Handy beschäftigter Chinese Platz. Der Bus zockelt los. Und der Typ hat sich immer noch nicht angeschnallt. Mein Einsatz!

   »Hey you«, gehe ich den Gurtmuffel streng an, um von vornherein Respekt zu erzeugen, »Heng di o!«

   Der Chinese sieht mich mit einem »Tin-bu-tong-Gesicht – Ich-nix-verstehen«, an.

   Mit dem Wissen um die Schwierigkeit der chinesischen Phonetik und der nicht auszuschließenden Möglichkeit, dass es der asiatische Kollege auf den Ohren hat, wiederhole ich. Langsamer, betonter, lauter, »HENG DI O!«

   Woraufhin sich der von androgenetischem Haarausfall betroffene Kopf von Kollege Hubert rumdreht und in seiner oberbayrischen Gelassenheit zu mir spricht.

   »Scho da Amerikanische Politika, Woida Mondail hod gsagt, Wer glaubt alles zu verstehen, was um uns herum passiert, ist hoffnungslos verwirrt

   Verdutzt sehe ich Hubert an, während er nachlegt.

   »Wos auf des Problemfoid neba dia bezong bedeit, dass da Kinäs koa Boarisch verschdäd.«

   Hubert, der mir meine geistige Trägheit offenbar ansieht, macht eine künstliche Pause. Gibt mir einen langen Moment Zeit, das Gesagte zu verarbeiten, bevor er  in ruhigem Tonfall fortfährt.

   »Wea lesn ko hod klar an Voateil. Wos dem Lesa awa bloß dann nutzt, wann ea des glesne a verschdäd! – Wann Glaum und Wissen oans san«.

   Meine hinter Huberts Gerede herhinkenden Gedanken sind ihm dankbar dafür, dass er erneut eine Kunstpause einlegt. (Und wenn die Busfedern aufgrund der wellenartig geteerten Asphaltdecke nicht so laut quitschen würden, könnte er meinen auf Hochtouren mechanisch arbeitetenden Gedankenapparat klicken und klacken hören.)

   Plötzlich macht es laut und deutlich Pling. Mein Groschen war gefallen.

   Woraufhin Hubert dankenden Blickes, hoch zur Busdecke sieht, dabei erleichtert ausatmet und ohne das von mir erwartete, Na endlich! anzufügen fortfährt.

   »Mach da nix draus Stephan, du bist ned da easchde Preiss der wo im Bus midfohrd und dea wo Heng di o! ned ois Boarisch dakennt, sondan moand, des is Kinäsische Lautschrift.«

   (Hubert grinst kurz aber breit.)

   »Awa du bist da easchde, der wo den von mia gschriema Zettl so eanst gnumma hod und bei am Kinäsn ausbrobiert hod. So, und jetz schreibst amoi a scheene Gschicht drüwa. Awa desmoi mid dia in da Hauptroin ois demjenign, der wo des ned dagneist hod. Villeicht ois Denkanschdoss mid dem Goethe-Zitat: Es gibt Menschen, die sich einbilden, was sie erfahren, verstünden sie auch

Zhangjiagang, China im Juni 2010
Stephan Thiemonds©
“Querweltein Unterwegs – Berufsalltag oder Alltagsflucht”

Berufsalltag oder Alltagsflucht?

Seit nunmehr zwölf Jahren – Wahnsinn! Wie schnell doch die Zeit verfliegt – darf ich für meinen Chef kreuz- und Querweltein Unterwegs sein. Wofür ich ihm übrigens sehr dankbar bin.

   Um zu seinen Kunden und deren Verdampfern zu gelangen, verbrachte ich, Jahr für Jahr, bis zu 250 Stunden über den Wolken. Weswegen sich der Schuhkartondeckel, in dem ich meine Sitzplatzkarten sorgsam aufbewahre, inzwischen hebt. Andenken ans ständige hin und her zwischen den Welten, Zeit- und Kulturzonen: Asien, Amerika und Antarktis; Nordafrika, Naher und Mittlerer Osten, Europa – und manchmal auch Deutschland.

   In 98 Prozent meiner Einsätze war ich mutterseelenallein unterwegs. Als versprengter Einzelkämpfer. Unzählige Dinner for one. Allerdings ohne Einsamkeitsgefühle. Obschon gute Freunde immer wieder betonten, dass ich diese eigentlich hätte haben müssen: Einsamkeitsgefühle. Doch auf solche Stimmen reagierte mein Biofeedback nicht. Zu jener Zeit war ich im Taumel meiner Reisen gefangen. Sah die Arbeitswelt als einen riesengroßen, verwunschenen Zauberwald. War verzückt im siebten Himmel unterwegs. Immer auf der Durchreise. Heute hier, morgen dort. Ich lebte und liebte dieses Leben. Diese besondere Art von Freiheit. Was ich übrigens immer noch tue. Wenn auch anders. Oder besser gesagt: ich arbeite an diesem anders sein.

   Kurzum, ich machte mein Ding. Ähnlich wie Udo Lindenberg, der in einem Hotel lebt und dieses Leben sogar besingt:

   »Und ich mach mein Ding.
   Egal was die anderen labern
   Geh‘ meinen Weg, ob gerade ob schräg,
   dass ist egal.
   Ich mach mein Ding …
«.

Youtube Video: Udo Lindenberg – Mein Ding

   Zwischenzeitig war ich auch mal Zuhause. Für ein paar Tage in meiner Ursprungsheimat, – die sich jedoch immer weiter weg von mir entfernte. Als wäre sie ein eigenständiger Planet in den Weiten des Weltalls, auf dessen Umlaufbahn ich kreise, abdrifte und mehr und mehr entschwinde. Wenn ich mal Zuhause war und zufällig einem Nachbarn begegnete, wurde ich im Vorbeigehen gefragt:

   »Aaach, Stephan?!« (Wobei in seiner Stimme die Kombination aus Frage- und Ausrufezeichen so viel bedeutete wie, Gibt es Dich auch noch?! Was aber meist unausgesprochen blieb.)

   »Und, wohin geht‘s als Nächstes?«, folgte als Freundlichkeitsfloskel fast immer hinten an.

   Woraufhin ich meinen Einsatzplan kurz durchdachte, und dem bereits weitergeeilten Nachbarn noch hinterherrief, »Saudi Araaabieeen!« Was er jedoch aufgrund der Entfernung wahrscheinlich gar nicht mehr vernahm. Oder nicht vernehmen wollte? Was ich ihm nicht hätte übel nehmen können. Schließlich war ich derjenige, der nie wirklich da war; der einen übertriebenen Reiseenthusiasmus lebte; der gelernt hatte, sein Heimweh zu unterdrücken.

   Dicke Freundschaften wurden dünner. Oberflächlicher. Flüchtiger. Tach und Tschüss. Guten Tag und auf Wiedersehen. Reisende soll man nicht aufhalten. Gleichsam bemerkte ich, wie sich in mein Unterbewusstsein klammheimlich eine zentrale Frage einschlich. Allmählich in mein Bewusstsein rückte und sich dort hartnäckig festsetzte. Bis ich sie schließlich kurz und knackig formulieren konnte: Berufsalltag oder Alltagsflucht?

   Doch das mir seitens meines Chefs, seinen Kunden und meinen Kollegen entgegengebrachte Vertrauen und Schulterklopfen verdrängte erste Zweifel, »Das machst du wirklich prima. Weiter so!«. Übertönten meine Stimme im Kopf, es nicht zu schaffen. Stattdessen bildete ich mir ein, ein knallharter Typ zu sein, der in der metallischen Industriewelt seinen Mann steht. Ein echter Ironman!, der stur seinem kalten Herzen folgt: ähnlich wie der Kohlenmunk-Peter, in Wilhelm Hauffs Märchen Das kalte Herz aus dem Jahre 1827, das heutzutage als begehbares Theaterstück in der Schwarzwälder Neuenbürg aufgeführt wird.

   Mein Motto war klar. Alles kein Problem! Weil hart wie Krupp-Stahl. Wie unsere Verdampfer. Doch innerlich spürte ich eine aufkeimende Leere. So muss sich ein unter Vakuum arbeitender Verdampfer fühlen, dachte ich und übertrug diesen Betriebszustand auf mich: Leer wie ein Verdampfer. – Allerdings ohne Rotor. Eine Hülle aus kaltem Metall. Und solch eine Maschine, das lernt bereits ein Azubi bei der SMS im ersten Lehrjahr, ist ohne Rotor nicht funktionsfähig.

   Doch die Anerkennung von Außen gab mir Kraft. Und viel positive Energie. Neuen Schwung zu neuen Reisen. Neuen Auftrieb um zu fliegen. Um meine Rolle als Globalplayer weiter zu spielen. Mein Hamsterrad war die Welt. Meine Motivation das über mich hinauswachsende, intensive Gefühl, da Draußen unbedingt gebraucht zu werden. Ich war ein von fanatischer Arbeitsenergie und Wissendurst getriebener Mann. Gepusht von dem irrsinnigen, pathetischen Konkurrenzgedanken, »Wenn Du es nicht machst, macht’s jemand anders.« Ich konnte meinen Chef und den Rest der Industriewelt keinesfalls im Stich lassen! Alles was dagegen sprach, ignorierte ich. So auch das Zitat des französischen Staatsmannes, George Clémenceau (1841-1929): Die Friedhöfe der Welt sind voll von den Leuten, die sich für unentbehrlich hielten.

   Ich war auf dem besten Wege dorthin. Denn ich hatte mein Leben der Verwirklichung eines utopischen Traums gewidmet. Meine Mission war klar, wenn auch Impossible: ich wollte jeden verdammten Verdampfer auf dieser Welt heilen. Reparieren. Wieder ans Laufen kriegen. Und nebenbei jeden neu ausgelieferten Verdampfer vor Ort aufstellen und in Betrieb nehmen. Was in der Summe nicht gerade wenige sind. Denn, das müssen Sie wissen, die Buss SMS Canzler GmbH aus Butzbach ist in Punkto Verdampfer ein Best-Seller.

   Glauben Sie mir, wenn ich Zeit dazu gehabt hätte, hätte ich, wie Udo, ein Lied von meinem Welt-Retter-Leben komponiert. Zufälligerweise tat dies jemand anders für mich: Tim Bendzko, im Jahre 2011. Horchen wir mal rein.

   »Ich wär so gern dabei gewesen doch ich hab viel zu viel zu tun […]
   Da draußen brauchen sie mich jetzt die Situation wird unterschätzt.
   Und vielleicht hängt unser Leben davon ab
[…]

   (Achtung! Und jetzt der Refrain.)

   Muss nur noch kurz die Welt retten,
   danach flieg ich zu dir.
   Noch hundertachtundvierzig Verdampfer checken
   wer weiß was mir dann noch passiert, denn es passiert so viel
…«

Youtube Video: Tim Bendzko – Nur Noch Kurz Die Welt Retten

   Ich kam mir vor wie ein Held der Arbeit, dem am Ende seines selbstaufopfernden Berufslebens ganz bestimmt ein aus Krupp-Stahl gegossenes Arbeiterdenkmal gesetzt werden würde: auf dem Firmenvorplatz der SMS in Butzbach. Zwischen dem Haupteingang und den drei Fahnenmasten. Mit einer passend zu meinem Ursprungsberuf aus Kupfer geschmiedeten Platte und bronzener Inschrift: SMSService Monteur Stephan.

   Ich lebte und arbeitete mit dem hormonberauschenden Hochgefühl eines Adrenalin-Junkies. Beruflich war ich im Nirwana angekommen. War unterschwellig aber auch auf der ständigen Suche nach einem undefinierbaren Irgendetwas auf dieser Welt, das mein inneres Vakuum zu füllen vermochte; das mir Halt und Stabilität geben könnte. Ähnlich wie die Lagerung eines Verdampfer-Rotors. Denn ohne gelagert zu sein würde solch einer beim Rotieren schnell aus der Bahn geschleudert werden. Geheimnisvolle Parallelen zwischen Mensch und Maschine.

   Mehr und mehr begann ich zu spüren, dass mir etwas Entscheidendes fehlte. Doch noch wusste ich nicht, was. Entdeckungen lassen sich nun mal nicht planen. Bis es soweit war, versuchte ich meinen Durst zu löschen. Idiotischer Weise indem ich die chemische Formel für Wasser in Büchern las: H2O. Sobald ich Durst verspürte, las ich H2O. Merkte dabei allerdings nicht, dass durch das Lesen – H2O – mein Durst immer größer wurde; anstatt zu erkennen, dass ich einfach nur ein Glas Wasser hätte trinken müssen. –

   Was mir schlichtweg fehlte, war etwas, was der Teufel nicht kennt. Über dieses »etwas« sang Paola (Ja, genau die Paola. Die Frau von Kurt Felix) im Jahre 1980 ein Rate-Lied:

   »Man kann es nicht hör‘n, man kann es nicht seh‘n
   es tut doch weh und es ist doch schön
   es ist kein Feuer, aber es brennt
   sag mir, wie man das nennt.
«

Youtube Video: Paola – Der Teufel und der junge Mann

   Doch noch konnte ich Paola nicht antworten. Wusste dieses gesuchte Etwas noch nicht zu benennen. So suchte ich weiter … Und erlebte, durch meine prickelnde Lebenskombination aus Weltreise, Arbeit und nicht endendem Selbstfindungstrip, die verrücktesten Abenteuer an entlegenen Orten, von denen ich noch nie gehört hatte. Ich lernte Menschen aus einer Sicht kennen, wie es einem Touristen kaum möglich ist: in ihrer Arbeitswelt. Und, durch manch‘ persönliche Einladung nach Feierabend, auch im Kreise ihrer Familien. Ich war unheimlich dankbar! Manchmal sogar heimlich zu Tränen gerührt. Und ehrlich gesagt, auch ein bisschen neidisch: auf deren, zumindest rein äußerlich und für einen kurzen Augenblick betrachtet, geregeltes, ausgewogenes Alltagsleben. Wodurch ich mich ein ums andere Mal fragte, »In welcher Welt lebst Du eigentlich?« Und mich gleich darauf antworten hörte, »In jeder ein bisschen. Aber nirgendwo ganz. Also zwischen den Welten.«

   Jahrelang überkam mich diese enorme Flut an Eindrücken, Gedanken und Ideen, die ich als Alleinreisender erst einmal sortieren und verarbeiten musste: in der ständigen melancholischen Ambivalenz zwischen Kindheit und Erwachsensein. Zwischen Träumen und Realität. In Zwiesprache mit mir selbst. Offenbart durch meine (Industrie-)Geschichten. Diese waren (und sind) mein Sicherheitsventil. Ohne zu schreiben, wäre mein Kopf schon längst explodiert. Wie ein Dampfkessel, bei dem stetig der Druck steigt, aber kein Ventil dafür Sorge trägt, dass der Überdruck gefahrlos abpfeifen kann.

   Während in meinem Kopf die Ideen wie die Funken von einer Wunderkerze sprühten, musste ich lernen, dass ich meine Gedankenflut nicht aufhalten oder gar verhindern kann. Weil Gedanken, so der US-Amerikaner Jon Kabat-Zinn, den Wellen auf dem Meer gleichen. Was ich allerdings lernen konnte ist surfen, wie es der Professor in seiner Achtsamkeitsmeditation unterrichtet. Jawohl, surfen! Und zack, sah ich mich auf einer gedankenumwogenden Welle. Als braungebrannten Surfer mit blondem Schopf auf einem feschen Board. Athletisch-spielerisch über die tosende Brandung von Waikiki Beach gleiten … während mir vom Strand aus eine Schar hübscher Hawaiianerinnen zujubelte.

   Zurück zur Realität.

   An meinen arbeitsfreien Tagen saß ich daheim im Stand-by-Modus. Bei schönem Wetter auf der Terrasse im Garten. Den Kopf in den Nacken gelehnt. Den hoch am blauen Sommerhimmel vorbeiziehenden Flugzeugen mit Sehnsuchtsseufzern hinterherblickend …, während sich die aus den Düsen messerscharf austretenden Kondensstreifen erst wattebauschartig zeigten und sich schließlich in Luft auflösten. Wenn es regnete, saß ich drinnen. Mit stoischem Blick auf das Display meines Firmenhandys. Darauf wartend, dass dieses verdammte Ding endlich SMS – Safe My Soul, klingelte: 06033-85… Adrenalinausstoß. Die rettende Nummer meines Chefs. Während er mir kurz und knapp schilderte, wo was los sei, jubelte mein Reiseherz, wobei meine Gedanken bereits unterwegs zum Flughafen waren. Innerlich wieder aufs Hamsterrad aufsprangen. Weiterliefen … schneller und schneller … Ich war unheimlich stolz, die geforderte Flexibilität zu meistern, und mit dem enormen Stop-and-go-Tempo mithalten zu können: dem trügerischen Glücksgefühl sei Dank.

   Paradoxerweise hegte ich eine heimliche Sehnsucht nach Ausruhen von den ständigen Veränderungen. Ich spürte eine aufkeimende, lähmende Müdigkeit in mir. Solch eine, die man durch Schlafen nicht wegbekommt. Von einer wachsenden Düsternis umgeben lief ich weiter … und weiter … wie in Trance … bis sich meine Beine verhedderten, ich stolperte und aus dem Hamsterrad fiel. Benommen rappelte ich mich auf: ein unglücklicher, falsch verbrauchter Mensch. Schlagartig wurde mir bewusst, dass nicht nur mein Berufsleben endlich ist. Auch das Leben neben meinem Beruf. Erst die Arbeit und dann? –

   Wenn die Seele den Körper krank macht, nennt die Medizin dies Psychosomatik. Zur Behandlung gibt es Spezialkliniken. Beispielsweise die Celenus Klinik im Nordschwarzwald, im schönen Luftkurort Schömberg. Das Städtchen gilt, seit 2009, als amtlich eingetragene Glücksgemeinde. Durch ein von der Bürgermeisterin und ihrem Gemeinderat selbst auferlegtes Glückskonzept versucht man, Zufriedenheit und Erfüllungsglück der Schömberger Bürger sicherzustellen. Ihr offizieller Glückspartner ist Bhutan. Das kleine Königreich im Himalaya, wo das Wohlbefinden der Bevölkerung im Bruttonationalglück ausgedrückt wird. Erstmalig als solches erwähnt im Jahre 1979. Vom damaligen König, Jigme Singye Wangchuck: im Hinblick auf eine Wirtschaftsentwicklung, die Bhutans einzigartiger Kultur und deren buddhistischen Werten gerecht werden würde.

[…]

Darmstadt, Deutschland im Sommer 2014
Stephan Thiemonds©
“Querweltein Unterwegs – Berufsalltag der Alltagsflucht”