„Schreiben erfüllt für mich eine ähnliche Funktion, wie das Sicherheitsventil in einer Dampfkesselanlage.“

– Steti –

Querweltein Unterwegs – Über die Buchreihe

In Kurzgeschichtenform erzählt Stephan Thiemonds, Erfinder und Autor der Buchreihe Querweltein Unterwegs, von den Erlebnissen seiner Fahrradweltreise (2002-2003) und seinen beruflichen Weltreisen (ab 2004) als Service- und Inbetriebnahme Techniker eines deutschen Maschinen– und Anlagenbauunternehmens aus Butzbach. Dieses beliefert weltweit Kunden der Chemischen Industrie, der Petro– und Agrochemie, der Lebensmittel– und Konsumgüterindustrie, Pharma– und Energiewirtschaftsunternehmen, wodurch sich ihm Einblicke und Erfahrungen in die unterschiedlichsten Branchen boten, woraus er Inspirationen zu zahlreichen Geschichten erhielt.

Die bislang erschienenen Bände beinhalten insgesamt 421 Geschichten (Stand Januar 2020). Sie erzählen vom beruflichen Leben in den jeweils bereisten Ländern, vom dortigen Alltag, von Beobachtungen, Begegnungen und Erlebnissen und von damit einhergehenden persönlichen Auseinandersetzungen.

Die Idee zum Haupttitel der deutschsprachigen Querweltein Unterwegs-Buchreihe entlehnte er dem Buch Querweltein: Ein Handbuch nicht nur für Pfadfinder. Als Andeutung und zur persönlichen Erinnerung an seine eigene Pfadfinderzeit bei der katholischen Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg in Langerwehe und Schlich. Deswegen lautet der Titel der Erstausgabe seines im Selbstverlag erschienen Radreisebuches Querweltein – Eine Radreise voller Gegensätze.

In Anlehnung an diese Jugendzeit „spielt“ er in mancher Geschichte Fahrtenlieder aus der Mundorgel ein, die er seinerzeit im Pfadfinderzeltlager mitsang. Beispielsweise Nehmt Abschied, Brüder, ungewiss in der Geschichte Wir lieben die Stürme (Band 4). In der indischen Ausgabe basieren die Geschichten Whos got the Coconut und Two Men Went To Go auf den Mundorgelliedern Die Affen rasen durch den Wald und Auf dem Donnerbalken, saßen zwei Gestalten.

Erst die Neuauflage des Radreisebuches als auch die folgenden Bücher erhielten auf Wunsch seines Verlegers den Zusatz „Unterwegs“, um dadurch einen höheren Wiedererkennungswert zu dessen verlagseigener Buchreihe „Unterwegs in …“ zu erreichen.

Querweltein Unterwegs bedeutet…
Schreibstil
Vorwörter
Welding connects (2023)
Mein Chef
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Die Magie der Industrie
Journey's End

Während ich auf dem Fahrrad durch die Welt radelte und meine Gedanken in grenzenloser Freiheit schweiften, poppte plötzlich, wie aus dem Nichts diese Kunstwortkombination auf: Querweltein Unterwegs. Nichtsahnend, was diese eigentlich bedeuten könnte. Sie gefiel mir schlichtweg. Dieser Ausdruck, der mein aktuelles „Auf Achse sein“ mit dem mich beflügelnden Freiheitsgefühl kunstvoll kombinierte. Und der mich seitdem ungeahnt lange treu begleitet. Erst einige Monate während meiner Radreise und, gleich im Anschluss daran, ein inzwischen halbes Berufsleben lang.

Doch es dauerte eine Weile, bis ich das damit Einhergehende zu interpretieren begann. Allmählich begreifend, was es mit Querweltein Unterwegs auf sich hat. Wie vielschichtig und abwechslungsreich diese beiden hintereinander gereihten Wörter beim genaueren Hinsehen, -hören und -fühlen sind. Wie oberflächlich und tiefsinnig, angsteinflößend und beflügelnd. Beginnend mit dem wichtigsten Schritt: mit dem allerersten. Mit jenem, den jeder Aufbrechende tun muss. Literarisch ausgedrückt mit Hilfe eines allerweltbekannten Sprichwortes. Durch das mit dem berühmten Tellerrand. Leicht abgewandelt auf meinen persönlichen Aufbruchsfall.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Weltsicht. Einen Blick über den Dorfrand werfen. Sich rauswagen aus der Komfortzone. Statt Daheim Fernsehen, in der Ferne die Welt ansehen. Von Merode aus in die Welt hinaus. Von der wohlbehüteten Häuslichkeit in die Heimatlosigkeit. Von der Paradiesstraße aus aufgebrochen. Paradoxerweise, um das Paradies auf Erden zu finden. Ähnlich wie einst der kleine Tiger und der kleine Bär, die sich auf den Weg nach Südamerika machten und feststellten: “Oh wie schön ist Panama.”

Querweltein Unterwegs bedeutet: Angst. Vor dem eigens erdachten Vorhaben. Vor dem ersten Schritt ins Unbekannte. Wohlwissend, dass Angsthaben menschlich ist. Sogar hilfreich. Statt sich von ihr lähmen zu lassen, sie zulassen. Bewusst spüren. Drüber nachdenken. Über die Angst und die mit ihr einhergehenden Gedanken-, Gefühls- und Emotionswallungen. Abwägen. Eine Pro und Contra Liste erstellen. Entscheiden und Handeln! Verblüfft feststellen, dass hinter der größten Angst die besten Geschichten lauern.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Unstetigkeit. Ein ständig Kommen und Geh‘n. Geht’s nach Konfuzius‘, dann bloß nicht zu schnell. Begründet vor mehr als zweitausendfünfhundert Jahren: „Wenn du in Eile bist, gehe langsam“. Inzwischen erweitert durch die Warnung vom kapitalistischen Zeitgeist des 21. Jahrhunderts. „Beim Gehen keinesfalls stehenbleiben! Stillstand ist Rückschritt.“

Querweltein Unterwegs bedeutet: Veränderung. Das Alte und Gewohnte gegen das Neue und Fremde austauschen. Hin und hergerissen zwischen Heimweh und Fernweh. Zwischen Orten, Themen und Zeiten. Zwischen „Schrauben, Spesen und Chinesen“. Zwischen Realität und Phantasie, Mensch und Maschine. Der innere Umbruch durch äußere Konflikte. Reisen ins Äußere, Ausdehnung nach innen. Als Interessierter losziehen. Als Veränderter wiederkommen.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Leben. Eine von unzähligen Lebensformen. Loslassen lernen. Fremdheitsfähig werden. Durch Um- und Andersdenken. Andere Perspektiven schafft neue Denkansätze, bringt Veränderung.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Kulinarik. Geleitet von dem klassischen Mama-Prinzip: “Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt”. Sprich, was der Gastgeber als kulinarische Köstlichkeiten auftischt. Zubereitet in europäischen, nord- oder südamerikanischen, asiatischen oder ozeanischen Küchen. Von A wie Austern, über Biryani, Falafel, Hamburger, Heuschrecken, Kimchi, Pekingente, Shabu Shabu und Yakitori bis hin zu Z wie Zupfkuchen. Vom Teller zum Mund geführt mithilfe der im jeweiligen Land vorherrschenden Essgewohnheit: Mit Messer und Gabel (gemäß europäischer Esskultur), mit Löffel und Gabel (in Thailand), mit Stäbchen (in China) oder mit den nackten Fingern (in Indien).

Querweltein Unterwegs bedeutet: Reflexion. Einlassen auf die (Arbeits-)Welt. Derweil das eigene Denken und Tun reflektieren: Berufsalltag oder Alltagsflucht? Wodurch sich irgendwann und fast vollautomatisch Herbert Grönemeyers Zitat aus der eigenen Erfahrung heraus bestätigt: „Heimat ist kein Ort sondern ein Gefühl.“ Dies durch Fühlen zu begreifen ist Magie. Die schleichende Verwandlung vom Pauschalurlauber zum Querweltein-Unterwegs-Reisenden. Im Bewusstsein des entscheidenden Unterschieds: nun nicht mehr von vornherein zu wissen, dass beim Unterwegssein alles funktioniert.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Heimat. Der schönste Ort, um dorthin zu reisen.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Kofferpacken. Ein- und Auspacken. Eines schönen Tages zum allerersten Mal. Anschließend Dutzende, Hunderte, unzählige Male. Ein- und Auspacken. Anfänglich ein Ritual. Später wird’s Routine. Packen wie in Trance. Erfahrungsgemäß packt Mann und Frau zu viel ein. Vermutlich auch weil man sich beim Packen nicht erinnert, was man bereits alles eingepackt hat. Wohl dem Reisenden, der bereits im Kindesalter das Kofferpacken trainiert hat. „Ich packe meinen Koffer und lege eine – Ähhm – Unterhose hinein.“

Querweltein Unterwegs bedeutet: Pendeln. Als Grenzgänger die Grenzen unterschiedlichster Länder überqueren. Dabei eine schier grenzenlose Freiheit verspüren. (Oder diese sich zumindest einbilden.) Tatsächlich jedoch durch das hin- und herpendeln die eigenen Grenzen erfahren. Einhergehend mit der Chance, diese zu überwinden. Um den persönlichen Horizont zu erweitern.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Gegensätzlichkeit. Zwischen Nomadismus und Sesshaftigkeit. Daheim und auf Reisen. Drinnen und Draußen. Der ständige Wechsel zwischen dem individuellen Wollen und dem Einordnen ins Allgemeine. Dauernd zwischen da und weg. Egal wohin. Hauptsache weit. Taumelnd von Nord nach Süd, von West nach Ost. Vom Christentum zum Islam. Über den Hindu-, Dao- und Buddhismus zum Konfuzianismus. Und zwischendurch immer mal wieder zurück nach Hause. Hin- und her. Hart wie Krupp-Stahl oder Smooth as Silk? Heiß und kalt. Äquator und Antarktis. Über Berg und Tal. Durch die Wüste und übers Meer. Einsamkeit und Überbevölkerung. Reizüberflutung und Kulturschock. All inclusive.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Sehnsucht. Sich in der Heimat nach der Ferne sehnen. In der Ferne nach Daheim. Sich sehnsüchtig dorthin sehnen, wo man gerade nicht ist. Ausgelöst und am Leben gehalten, durch die Anatomie eines unstillbaren Gefühls.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Ausländer sein. Fast überall.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Achtsamkeit. Sich trotz aller Umstände der größten Schwierigkeit des Reisens gewahr werden: dass diese weder in der Planung liegt, noch im Zurückblicken. Vielmehr im bewussten Erleben des Augenblickes. Durch die Aufgabe von Kontrolle. Statt ihrer achtsamer sein. Übernommen aus dem Zen-Buddhismus: “Wenn ich schweiße, dann schweiße ich. Wenn ich schraube, dann schraube ich. Wenn ich schreibe, dann schreibe ich.”

Querweltein Unterwegs bedeutet: Reue. Während dem unterwegs sein Erlebnisse wagen. Nichts oder kaum was verpassen. Dennoch ein anständiger Mensch bleiben.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Empathie. Spüren und selektieren. Nicht alles was kulturell anders ist, ist per se bereichernd. Ohne jedoch beim Aussortieren die Antwort auf die Kardinalfrage der international gültigen Kultur-Knigge-Reiseregel anzuzweifeln: „When in Rome, do as the Romans do.“ Demzufolge bedeutet Querweltein Unterwegs auch, Feinmotorik. Je nach Landeskultur entweder mit Messer und Gabel, mit Löffel und Gabel, mit Stäbchen oder mit den nackten Fingern der rechten Hand zu essen. Ohne dabei sein Hemd oder die Tischdecke zu bekleckern.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Verständigung. Kreativ sein, um leichter miteinander kommunizieren zu können. Völkerverständigend singend, über Grenzen hinweg. Inspiriert durch das im Jahre 1978 von Lena Valaitis gesungene Volkslied: „Ich spreche alle Sprachen dieser Welt, denn meine Sprache ist die Musik …“.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Einsicht. Erleben und sehen was (mit einem) geschieht. Einsehen, dass es für den Menschen – für jeden von uns – lediglich drei Möglichkeiten gibt, auf eine, auf jede Situation zu reagieren: Entweder Verschließen. Oder Kämpfen. Oder Weglaufen. Wobei die letztgenannte Wahlmöglichkeit – Weglaufen – den unwiderstehlichen Vorteil bietet, die Welt zu sehen. Sich derweil selbst zu erleben.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Mut. Wird weniger gebraucht um wegzugehen, als vielmehr um (nach Merode) zurückzukommen. Zurückbesinnen auf die eigenen Wurzeln. Singend zurück nach Hause gekommen. Ähnlich wie Marius Müller Westernhagen im Jahre 1998. “Ich bin wieder hier, in meinem Revier …

Querweltein Unterwegs bedeutet: Wahrnehmung. Auch entgegen der persönlichen Sichtweise die Welt so zu sehen, wie sie ist. Und nicht so, wie man sie, durch seine eigene Brille betrachtet, gerne hätte.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Zwiespalt. Wie bloß die Welt betrachten? Als Entwicklung und Fortschritt oder als Unsinn und Untergang?

Querweltein Unterwegs bedeutet: Episodisches Lernen. Sich erst auf der Welt zurecht zu finden. Derweil leicht dem Irrglauben verfallen, sie sogar verstehen zu können. Um schließlich zu bemerken, wie sich das eigentliche Wunder des Reisens vollzieht: der perspektivische Wechsel. Vollzogen durch den von der Welt dort draußen bereitgehaltenen Reflektor. Solch einen, der den eigenen Blick zurückwirft. Umkehrt, von außen nach innen richtet. Wodurch man plötzlich – Huch! – Gegenden entdeckt, die auf keinem Globus ausgewiesen sind: das eigene Ich. Die eigene Persönlichkeit und deren Grenzen.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Körper und Geist. Im Außen mehr als die halbe Welt gesehen. Im Inneren nicht weiter als Bayern gekommen?

Querweltein Unterwegs bedeutet: Dreidimensionalität. Nicht nur Querweltein-weit und -breit unterwegs. Auch abtauchen in die Tiefe. Räumlich reisen und positionieren Mithilfe des Koordinatensystems. Ähnlich wie in der Technik. Um mit Hilfe des räumlichen Vorstellungsvermögens die Lage von Körpern und Beziehungen im dreidimensionalen Raum zu erkennen. Um das Erkannte durch mentale Rotation rundum betrachten zu können.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Philosophieren. Grenzenloses Denken. Grübeln, spinnen, phantasieren und sinnieren. Verführt, die Welt und die menschliche Existenz zu ergründen, zu deuten und zu verstehen. Konfrontiert mit den Grenzen von Himmel und Hölle. Geistig angespannt wie “Der Denker” von Auguste Rodin.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Kontemplation. Einsicht erlangen in die wahre Natur der Phänomene. Durch das Bemühen um Erkenntnis.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Anschauung. Die eigene Betrachtungsweise durch die Auseinandersetzung mit der Welt verändern. Um weniger sie, als vielmehr sich selber besser verstehen zu lernen. Was zwar nicht der kürzeste und bequemste Weg zu sich selbst ist, aber einer der abenteuerlichsten. Vom „Sight-Seeing“ über „Insight-Seeing“ zum „Inside-Seeing“.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Sehen. Die Sehenswürdigkeiten unserer Welt ansehen. Bereit, all die Dinge so zu sehen, wie sie sind, und nicht so, wie man es sich erhofft, wünscht oder erwartet.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Promenadologie. Um mithilfe dieser “Spaziergangswissenschaft” die eigene Umweltwahrnehmung zu erweitern. Die Umgebung in den Kopf zurückholen. Durch die Welt spazierend die Lebensumwelt erkunden. Weil der Raum schlussendlich nur durch körperliche Bewegung und Tätigkeit erkundbar ist.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Suchen. Oftmals nach Orientierung. Unterschwellig begleitet von der Gefahr des Verlorengehens. Trotz GPS und Smartphone-Routenplaner. Ruhelos auf der Suche nach allem Möglichen und Unmöglichen. Nach seinem persönlichen Weg. Nach dem Sinn des Lebens. Nach dem Ort, nach dem Kick, nach der Person, die einen endlich und vollends glücklich macht. Bis man fündig wird, zur Aufheiterung den U2-Song singend, die Hymne aller Suchenden: „And I still haven’t found what I am looking for …“. Noch nicht ahnend, dass das gesuchte Glück nicht irgendwo dort draußen zu finden ist. Sondern drinnen, gleich dicht unter seiner eigenen Haut. Und dass man, um es zu finden, nirgendwo hinreisen muss. Sich nicht vom Fleck wegzubewegen braucht. Einfach glücklich daheimbleiben und Tim Bendzkos Lied singen: „Das geht mir unter die Haut. Wie ein warmer Sommerwind. Ich habe es erst nicht geglaubt. Dass ich hier nicht alleine bin …“

Querweltein Unterwegs bedeutet: Orientierungslosigkeit. Verbunden mit der lebenserleichternden Einsicht, dass die Zukunft nicht – niemals – die lineare Weiterführung der Vergangenheit ist. Tröstlich ist, dass Umwege die Ortskenntnis erhöhen.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Meteorologie. In der Fachsprache der Wettervorhersage ausgedrückt: “Veränderlich. Dazwischen Schönwetterperioden. Im Großen und Ganzen recht unbeständig.”

Querweltein Unterwegs bedeutet: Relativität. Nicht immer nach der gesetzlich vorgegebenen Zeit durch den Raum reisen. Auch mal gegen den Uhrzeigersinn fliegen. In entgegengesetzter Zeitzonen-Richtung. Keiner offensichtlichen Bestimmung folgen. Nicht blindlings dem Slogan „Go West“ und dabei in den Chor aller bereits Westwärts ziehenden einstimmen; in die Stimme der „Dorf-Leute“, in den Disco-Pop-Song von Village People. „Go West, Life is peaceful there, Go West, in the open air …“ Stattdessen linksherum reisen, von West nach Ost. Der aufgehenden Sonne entgegen. Gegen den Strom. Entgegen dem althergebrachten, verwestlichten Zeitgeist denken.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Stadt, Land, Fluss für Fortgeschrittene. Statt mit Stift und Papier spielen, mit Hut und Stock losziehen. Starten bei A – Stopp! – wie Aserbaidschan. Und weiter … Stopp! – bei Y zwischenlanden. Noch beim Ausrollen besserwisserisch verkünden, dass es nach deutscher Schreibweise gar kein Land mit diesem Anfangsbuchstaben gibt. Nur nach internationaler: Yemen. Durchstarten. Sturzflug. Straucheln. Absturz! Kurz vor dem Aufschlag abfangen und siegessicher bei Z wie Zypern punktlanden. Oder lieber doch, weil dieses Land mit Z jedes Kind kennt, einen Kontinent weiterfliegen: bis zur Zentralafrikanischen Republik. 20 Punkte! Fortbildung ohne direkten Nutzwert. Lediglich um den Wissensdurst zu stillen. Um den eigenen Horizont zu erweitern. Fest im Glauben, dass es auch dahinter weitergeht. Im Vertrauen auf Udo Lindenbergs näselnden Singsang, „Hinterm Horizont geht’s weiter …“

Querweltein Unterwegs bedeutet: Aufholen. Den Körper endlich dorthin bringen, wo die Gedanken schon lange sind. Um dann dort, als Aufgeholter, die aufkommenden Zweifel zu spüren: “Verdammt, was mach’ ich hier überhaupt?”

Querweltein Unterwegs bedeutet: Die Entdeckung der Langsamkeit. Macht die Wahrnehmung konkreter. Um die persönliche Geschwindigkeit zu entdecken. Jenen wichtigen Alltagstakt, den man für sich benötigt, um Leben zu können. Um das Erlebte, Gesehene, Gehörte, Gefühlte, Geschmeckte und Gerochene – um all die hautnahen Erfahrungen – zu verarbeiten. Um zu reflektieren. Um nachzuspüren. Um zu verinnerlichen. Rückschlüsse ziehen. Erkenntnisgewinn. Um fortan zufrieden in seiner eigenen Geschwindigkeit zu leben.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Ausweglosigkeit. Weil man auch auf Reisen seinen Kopf immer – Immer! – dabei hat. Erkannt von Crowded House im Jahre 1992. Besungen im Song, “Weather with you“.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Miles & More. Fliegend Meilen sammeln. Ansparen und einlösen. Einen Status aufbauen. Vom Basismitglied über den Frequent Traveller zum Goldstatus Senator. Derweil davon träumen, eines schönen Flugtages als ehrenwertes Mitglied in den HON-Circle der Star Alliance aufgenommen zu werden. Möglichst bald und viel und immer Weiterfliegen. Um den erlangten Status und die damit einhergehenden Bequemlichkeiten auf Reisen zu erhalten. Unterschwellig bangend, vom internationalen Sternenverbund durch Untreue ausgestoßen zu werden. Aus allen Wolken fallen und hart auf dem Boden der Tatsachen aufschlagen. Das Ende einer Vielfliegergeschichte? Verlustangst verstehen und überwinden. Abgestürzt um neu Aufzusteigen.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Improvisieren. Berufsbedingt nicht nur technisch. Auch organisatorisch. Zum Beispiel: mit 5 sauberen Unterhosen im Köfferchen für einen geplanten 4-Tage-Arbeitseinsatz nach China fliegen und erst nach 3 Monaten wieder nach Hause kommen, – ohne dass während dieser Zeit jemand im näheren Umfeld die Nase gerümpft hätte.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Warten. Aufs Visum. Aufs Taxi. In der Schlange bei der Handgepäckkontrolle. Auf den verspäteten Abflug. Warten auf die Arbeitserlaubnis, auf die aus Deutschland geschickten Ersatzteile, auf besseres Wetter. Darauf, dass der verdammte Sturm nachlässt, um mit dem bereitstehenden Kran den Rotor in die Apparatehülle heben zu können. Derweil darauf wartend, dass bei dem Sauwetter die Heinzelmännchen von Köln kommen und die Arbeit für einen machen. Warten, bis die reparierte Maschine ihre Betriebstemperatur erreicht hat. Bis die vorgeschalteten Anlagenteile das Einspeiseprodukt bereitstellen. Bis das abgestürzte Steuerprogramm wieder hochgefahren ist. Auf dem Donnerbalken sitzend darauf warten, dass jemand kommt und neues Klopapier bringt. Wartend das dazu passende Liedchen singend: „Es saßen zwei Gestalten, auf dem Donnerbalken …“ Warten auf ein Lob vom Chef. Auf eine Gehaltserhöhung. Auf den in der Werkstatt vergessenen Hammer. (Nützt aber nix, weil sich weder der Chef auf einen zubewegt, noch der Hammer von allein hoch auf die Stahlbauplattform kommt.) Warten auf den Feierabend, aufs Wochenende, auf den Sommerurlaub. Warten auf den nächsten Arbeitseinsatz.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Verständnis. Mit den Jahren des Wartens verstehen, dass ein Teil des (Arbeits-)Lebens halt aus Warten besteht. Und dass man diese, scheinbar ach so nutzlose Wartezeit nie-niemals durch „Sichdrüberaufregen“ verkürzen kann. Wohl aber für sich selber nutzen. Sich übend in Entspannung und tugendhafter Geduld. Verständnis aufbringen. Für sich und die Welt. Abwarten und Tee trinken.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Authentizität. Hauptsächlich geleitet von dem eigenen Wollen und Tun. Und nicht, auch wenn‘s oberflächlich so scheinen mag, durch Fremdbestimmtheit. Kreatürlich sein. Die selbstbestimmte und organisierte Verschmelzung von Arbeit und Urlaub. Und nicht wie Arbeitsalltagsüblich streng voneinander getrennt. Mathematisch simpel ausgedrückt durch folgende Wort-Spiel-Gleichung: Work + Vaccation = Workation.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Mein Ding. “Als ich noch ein junger Mann war, saß ich locker irgendwann da …”

Querweltein Unterwegs bedeutet: Berufung. Die Verschmelzung vom Inneren und Äußeren: When Passion meets Profession. Durch die Arbeit seinem Leben einen persönlichen Mehrwert verleihen. LebensWert Arbeit.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Arbeiten um zu Leben. Neben der Arbeitszeit auch FreuZeit finden. „Trotz Überstunden die Welt erkunden“. Oftmals alleine. Getrimmt auf Einsamkeit. In deren Dunkelheit den Klang der Stille vernehmen. Durch Alleinsein Verbundenheit spüren, um die allgegenwärtige Gemeinsamkeit zu erkennen. Dass beispielsweise auch „Schweißen verbindet“. Nicht nur Stahl. Auch Menschen. „You’ll Never Work Alone!“

Querweltein Unterwegs bedeutet: Theorie und Praxis. Wissen und Führwahrhalten. Testen, ob’s auch tatsächlich funktioniert. Das Schweißen, das Schrauben und das Schreiben.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Schreiben. Erst staunen. Und plötzlich voller Geschichten. Mit Wörtern die Welt beschreiben. Durch Beschreibungen den Kopf aufräumen. Um das eigene Leben und das an einem vorbeifliegende Leben der anderen mit großer Wachheit genauer zu sehen. Um das Gesehene festzuhalten. Um es aufzuzeichnen und um es zu gestalten. Weil diese Kulturtechnik durch seine kraftvollen Impulse eine fast unheimliche Energie hinterlässt.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Versuch und Irrtum. Gefolgt von Einsicht. Beginnend damit, Unterwegs dem Glauben zu verfallen, die Welt und das Leben in Wörter und Sätze fassen zu können. Um mit der wachsenden Anzahl an Geschichten einzusehen, dass das Festhalten an diesen Glauben zwar ein schöner Zeitvertreib ist, letztendlich aber eine große Illusion.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Imagination. Eindrücke und Inhalte vermitteln, Sehnsüchte wecken. Durch Lesen gedanklich mitreisen. Den Kopf auf Urlaub schicken. Eintauchen in eine Welt auf Papier, die man betritt, sobald man die Buchdeckel aufklappt. Der bildlichen Phantasie des Lesers sind keine Grenzen gesetzt. Eins werden mit dem „Circle of Inspiration“.

Querweltein Unterwegs bedeutetReziprozität. Zum Schreiben ursprünglich inspiriert, durch die von Kolleginnen und Kollegen erzählten Geschichten. Die wiederum, aufgeschrieben und in Buchform verwandelt, wieder andere Kolleginnen und Kollegen bei ihren beruflichen und privaten Projekten inspirieren und motivieren. Diese Wechselbezüglichkeit schließt den Circle of Inspiration, weswegen es nicht die Geschichten und nicht die Bücher des Autors sind, sondern unsere Geschichten und unsere Buchreihe!

Querweltein Unterwegs bedeutet: Lesen. Eine gefährliche Lektüre für Menschen mit festem Wohnsitz – und eine wunderbare Inspiration für alle, die es in die Welt hinauszieht.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Entdeckung. Die Magie der Industrie. Entdeckt mit Hilfe des Magischen Realismus. Der Welt mitgeteilt durch die Monteurs-Märchen aus Tausendundeiner Nacht.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Traumerfüllung. Die eigenen Träume aus Kindertagen wahr werden lassen. Um dann, angestoßen durch eine Tagträumerei, zu helfen, unterprivilegierten Kindern den wichtigsten Traum ihres Lebens zu erfüllen.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Alpha und Omega. Anfang und Ende. Das Ende der einen Reise folgt alsbald der Anfang der nächsten. Im Bewusstsein, dass auch das Unterwegssein endlich ist. Das jeder Mensch irgendwann zu seiner letzten Reise aufbricht.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Wagemut. Dem Ratschlag von Heimito von Doderer folgen: “Loslösung vom Pfahl des inneren Ichs.” Um anschließend den angstmachenden Point of no Return zu überschreiten: Rückkehr zum Ausgangspunkt unmöglich. Adrenalinausstoß! Nur nach vorn geht’s weiter. Kein Blick zurück. Doch wo liegt das Ziel? Unsichtbar im Nebel? Im Nirgendwo oder in der Unendlichkeit?

Querweltein Unterwegs bedeutet: wohl nie ankommen. Bis zum Sankt Nimmerleinstag ein IndustrieZigeunerleben führen. Einhergehend mit kurz aufpoppendem Selbstzweifel: Berufsalltag oder Alltagsflucht? Fluch oder Segen? Gar ähnlich verflucht wie der Kapitän der Flying Dutchman, der dazu verdammt wurde, bis zum Jüngsten Tag mit seinem Gespensterschiff auf dem Meer umherzuirren, ohne in einen Hafen einzulaufen?

Querweltein Unterwegs bedeutet: Memento mori. Mit jeder vollendeten Reise ein wenig mehr bewusst, dass man, egal ob als Reisender oder als Daheimgebliebener lebend, irgendwann seine letzte Reise antreten wird. Gezwungenermaßen Reisen. Ohne Pass. Ohne Visum. Ohne Gepäck. Ohne Rückflugticket. Gekleidet “In einem Hemd leider ohne Taschen“. In völliger Ungewissheit, wohin einen die letzte Reise führen wird. Der christlichen Hoffnung nach in den Himmel. Wenn’s schief läuft, in die Hölle.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Selbstzweifel. Berufsalltag oder Alltagsflucht? Kritisch hinterfragen. In sich hineinhorchen. Entscheiden und mit neuer Bewusstheit weitermachen.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Zeitmanagement. Im Rausch des Reiselebens spüren, dass alles im Leben (s)einen Zeitpunkt hat: den zu frühen, den perfekten, den zu späten.

Querweltein Unterwegs bedeutet: Selbstdisziplin. Nicht mehr ständig woanders-sein-wollen. Die Schwierigkeit meistern, weder zurück in die tote Vergangenheit, noch in die ungeborene Zukunft zu reisen. Stattdessen nirgendwohin wollen. Einfach Dasein. Einswerden, im Hier-und-jetzt sein. Geist und Körper vereint. Am selben Ort. Zumindest für eine Weile. Leben im aktuellen Augenblick. Jetzt oder nie! Rock-musikalisch ausgedrückt im Refrain des Bon Jovi Songs: “It’s my Life, it’s now or never …”

Querweltein Unterwegs bedeutet: Blick zurück nach vorn. Ist es zu dem geworden, was ich erhoffte, als ich damit begann?

Querweltein Unterwegs bedeutet: Selbstzufriedenheit. Am Ende des Tages erlangt durch harte Arbeit. In diesem Fall nicht durch Kupferschmieden oder Schrauben. Vielmehr durch Erkenntnis. Und Reflexion. Um Gewissenhaft den selbstgewählten Weg weiter zu folgen. In ruheloser Heiterkeit. Mit sich selbst und seinem (Berufs-)Leben im Reinen. Singend zum Ausdruck gebracht durch die Liedtextzeilen von Hannes Wader.

 

»Heute hier, morgen dort
Bin kaum da, muss ich fort
Hab’ mich niemals deswegen beklagt
Hab’ es selbst so gewählt
Nie die Jahre gezählt
Nie nach Gestern und Morgen gefragt!«

 

Youtube Video: Hannes Wader – Heute hier morgen dort

Die im kurzweiligen Plauderton und teilweise im Gonzo-Journalismus erzählten Geschichten sind oftmals durch den Refrain oder durch Strophen eines deutsch- oder englischsprachigen Liedtextes „untermalt“. Diese werden im Verlauf der Erzählung wiederholt, oder auf das Thema bezogen, in leicht abgewandelter Form wiedergegeben, wodurch der Leser auf seiner literarischen Reise „musikalisch“ begleitet wird.

In mehreren Geschichten stimmt der Autor die Lieder Über den Wolken von Reinhard Mey und Take Me Home, Country Roads von John Denver an. Damit möchte er zum einen seine Sehnsucht nach grenzenloser Freiheit zum Ausdruck bringen, zum anderen die tiefe Verbundenheit zu seinem Heimatdorf Merode. Die verlockende Anziehungskraft von Großstädten drückt er wiederum durch das Lied Tränen lügen nicht aus.

Schreibstilistisch bedient sich der Autor, neben der Musik, auch dem Film. Er sieht und zieht Zusammenhänge zwischen einem beruflichen Ereignis und einer Filmhandlung. Er erwähnt eine entsprechende Filmszene entweder in einem Satz oder er spielt sie innerhalb einiger Absätze aus, wobei er sich gelegentlich in der adaptierten Rolle des Protagonisten „mitwirken“ lässt. Durch derartige Einspielungen projiziert der Autor bekannte Kinobilder auf die Leinwand des Lesenden, auf dessen inneres Auge. Beispielsweise in Wir lieben die Stürme (Band 4, Seemannsgarn oder Sabotage in der Antarktis) mit Hilfe der Fantasy-Verfilmung des Michael-Ende-Romans Die unendliche Geschichte; oder durch Episode VI der Star-Wars-Saga, Die Rückkehr der Jedi-Ritter, in seiner gleichnamigen Geschichte (Band 5), Berufsalltag oder Alltagsflucht.

Ein weitere Spielform seines absichtlich simplen Erzählstils der sowohl autobiographisch, als auch technisch geprägten Geschichten, ist der Magische Realismus bei dem sich Realität und Phantasie vermischen, was in mancher Geschichte bis hin zu Eskapismus führt. Seine Geschichten sind sowohl der Reiseliteratur zuzuordnen, als auch der Arbeiterliteratur. Sie spannen einen kulturübergreifenden Bogen von der deutschen Arbeitswelt zur internationalen, weswegen sie auch zur interkulturellen Brückenliteratur zählen.

Eingearbeitete Weltkarten, in den Bänden 1 bis 5, in der englischen und chinesischen Übersetzung, sowie in der indischen Ausgabe zeigen den Reiseverlauf und/oder eine Übersicht der bereisten Länder. Zum jeweiligen Kapitelanfang gibt eine Länderkarte Auskunft über die geografische Lage der bereisten und in den Geschichten vorkommenden Städte.

Positiven Einfluss auf Stephan Thiemonds seinen autodidaktischen Schreibentwicklungsprozess hatte erstmals und über viele Jahre hinweg sein Cousin Karl-Heinz Wamig (1950-2016). Parallel dazu fand er Inspiration und Hilfe bei der Findung seines persönlichen Schreibstils in den Werken von Bill Bryson, in den Erzählungen von Jack London und in der Person Mark Twain. Später kamen hinzu, Cees Noteboom, Roger Willemsen (Die Enden der Welt), Wolfgang Büscher (Asiatische Absencen) und Christoph Ransmayr (Atlas eines ängstlichen Mannes).

Das Vorwort zum jeweiligen Buch wurde von einer dem Autor beruflich nahestehenden Person geschrieben, die durch ihre Tätigkeit in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Thema des Buches und / oder mit einer oder mehreren darin enthaltenen Geschichten steht.

Die Bücher Seemannsgarn oder Sabotage in der Antarktis und 359°Workdays Life Of An Industrial Gypsy enthalten zwei Vorwörter, um die unterschiedliche Betrachtungsweise der mit den Geschichten in Verbindung stehenden Interessenvertretern zu verdeutlichen: Schiffseigner/Schweißfachingenieur; Kunde/Verkäufer.

QWE Unterwegs – Schrauben, Spesen und Chinesen: Das Vorwort schrieb Harald Bechmann, der Geschäftsführer der Buss SMS Canzler GmbH. Weil dieses das erste berufsbezogene QWE-Unterwegs-Buch war und sein Autor die darin erzählten Geschichten nur erleben und aufschreiben konnte, weil sein Chef ihn zu Kundeneinsätzen in aller Welt schickte.

QWE Unterwegs – Trotz Überstunden die Welt erkunden: Das Vorwort schrieb Heinz Gehlen, der Geschäftsführer Berufsbildung der IHK Aachen. Um die hohe Wertigkeit einer deutschen Berufsausbildung nach dem Dualen Ausbildungsprinzip hervorzuheben, und um aufzuzeigen, welche beruflichen Möglichkeiten sich einem Facharbeiter durch eine fundierte Ausbildung bieten.

QWE Unterwegs – Seemannsgarn oder Sabotage in der Antarktis: Das „Vorwort aus Norwegen“ schrieb Jon Ervik, Co-Owner der Juvel. Um die Mission des Schiffes und den damit einhergehenden Krillfang zu erläutern.

Das „fachspezifische Vorwort“ schrieb Kurt Schumacher, Mitglied der Geschäftsleitung TÜV Süd Chemie Service GmbH. Weil er als Schweißfachingenieur, ehemaliger Kollege des Autors bei der Apparatebau-Firma Carl Canzler in Düren und als Mitarbeiter des TÜV Süd ganz genau weiß, welch verheerende Folgen nichtentdeckte Schweißnahtfehler mit sich bringen können.

QWE Unterwegs – Berufsalltag oder Alltagsflucht: Das Vorwort schrieb Dr. Doris Fritsch, die Betriebsärztin der Buss SMS Canzler GmbH. Weil sie um die gesundheitlichen Gefahren und Mehrfachbelastungen eines um die Welt reisenden Servicemitarbeiters weiß und die damit einhergehende Symptomatik – Berufsalltag oder Alltagsflucht – beim Autor diagnostizierte.

QWE Unterwegs – Die Entdeckung der Erfinderkinder: Das Vorwort schrieb Klaus Brenner, der Konstruktionsleiter der Firma Buss SMS Canzler GmbH. Weil seit dem Erscheinen dieses Buches seine neueste Arbeitsaufgabe darin besteht, die Kinderzimmer-Aufräum-Maschine zu konstruieren, und weil er das dafür notwendige Grundkapital – ideenreiche und erfinderische Mitarbeiter – zu schätzen weiß.

QWE Unterwegs – Schweißen verbindet (Erstauflage 2012): Das Vorwort schrieb Dietmar Rippegather von der DVS Media, die dem DVS Verband angehört: dem Deutschen Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e.V. Weil er tagtäglich, seit mehr als 25 Berufsjahren, mit dem wohl heimtückischsten Problem der Schweißbranche konfrontiert wird. Weil er als Diplom Ingenieur der Schweißtechnik und als Redaktionsleiter nur allzu gut weiß, was herauskommt, wenn man beim Schreiben über das Schweißen, das kleine „w“ vergisst.

QWE Unterwegs – Schweißen verbindet (Neuauflage 2020): Das erste Vorwort schrieb Paul Robert Hoene. Weil er als Verlagsleiter der DVS Media durch seine alltägliche Arbeit unzählige Beweise erbringt, dass Schweißen auch auf literarische Weise Menschen miteinander verbindet. Das zweite Vorwort schrieb Prof. Dr.-Ing. Gerd Kuscher. Weil er als Zertifizierer der SLV-Hannover durch seine Arbeitseinsätze in Thailand mehrfach den Beweis erbracht hat, dass (Laser-)Schweißen auch internationale menschliche Verbindungen schafft.

359° – Workdays Life Of An Industrial Gypsy: Das „Vorwort vom Kunden“ schrieb Lutz Voellger, Site Manager der BASF Kaohsiung Taiwan Ltd. Als Kunde der Firma Buss SMS Canzler GmbH beschreibt der in Kaohsiung lebende Deutsche, wie sich durch berufliches Reisen aus einem ursprünglichen Kunden-Lieferanten-Verhältnis ein freundschaftlich-kollegiales entwickeln kann.

Das „Vorwort eines Verkäufers“ schrieb Dr. Bernd Genenger. Weil ihm als Verkaufsleiter der Buss SMS Canzler GmbH bewusst ist, dass die Maschinen und Anlagen nicht nur verkauft und gebaut werden müssen, sondern dass ein international operierendes Unternehmen auch reise- und abenteuerlustige Kundendienstmitarbeiter mit technischer Fachkompetenz braucht, die das Verkaufte in aller Welt aufbauen und in Betrieb nehmen.

Chinesische Übersetzung: Die beiden aus der englischen Übersetzung übernommenen Vorwörter von Lutz Voellger und Dr. Bernd Genenger erschienen in der chinesischen Übersetzung als Nachwort. Die beiden Vorwörter wurden von Chinesen geschrieben, die in einer beruflichen Beziehung zum Buchautor stehen. Das eine von Jiang Lixin und Liu Songlin von Beijing Envirotec Co., Ltd. Das andere von Zhang Chuanxiang von Shanghai Safbon Water Service Co., Ltd.

359° – Worker, Writer, Word-traveller: Die Vorwörter wurden von Indern geschrieben und die beide im Umfeld der Industrie arbeiten. Weil sie im wirtschaftlich aufstrebenden Indien um die Notwendigkeit und Wichtigkeit gut ausgebildeter Fachkräfte wissen.

Foreword Of An HR-Experten schrieb Mr. Sumit Sen, General Manager Employee Relations & Human Resources, Hindustan Unilever Limited.

Mr. Somesh Dasgupta, President of National Institute of Personnel Management und Board Member Asia Pacific Federation of Human Resource schrieb das Foreword Of NIPM.

„Schweißen verbindet!“ Nicht nur Stahl. Auch Menschen. Beruflich und privat. Lokal und Global. Dieses schweißtechnische Phänomen, längst ein Geflügeltes Wort der Schweißtechnik, offenbart sich sowohl im deutschsprachigen Buchtitel, als auch in seiner englischsprachigen Übersetzung: „Welding connects“.

 

Der sprachliche Ausdruck „mein Chef“ wird vom Autor in zahlreichen Geschichten verwendet: „mein Chef schickte mich“; „meinem Chef zuliebe“; „für den Kunden meines Chefs“; „der von meinem Chef verkaufte Dünnschichtverdampfer“.

Obschon dem Leser ein sehr vertrautes, beinah liebvolles Chef-/Mitarbeiter-Verhältnis vermittelt wird, nennt der Autor in keiner einzigen Geschichte den Namen seines Chefs. Er beschreibt weder dessen Charakter, noch sein Aussehen, wodurch der Chef die Rolle des geheimnisvollen Vertrauten einnimmt.

Einerseits versucht der Autor dadurch, beim Leser die Neugierde hinsichtlich der Frage, „Wer verbirgt sich eigentlich hinter diesem Chef?“, aufrechtzuerhalten, da dieser die Schlüsselperson der Querweltein Unterwegs-Geschichten zu sein scheint. Basierend auf dem Gedanken, „Ohne Chef/keine Reise/keine Geschichte“. Andererseits soll der generalisierte Begriff sinnbildlich dafür stehen, dass es diesen einen, meinen Chef, im Berufsleben eines Weltreisenden Servicetechnikers nicht gibt. Vielmehr sieht der Autor in den Kunden seines Chefs die eigentlichen Bosse. Weil sie als Auftragsgeber dem Chef vorgeben, wohin die nächste Reise seines Servicetechnikers zu gehen hat. Durch diese veränderte Betrachtungsweise, „Ohne Kunde/kein Chef“, wird der Kunde zum Wegbereiter der Reisen, zur eigentlichen Schlüsselperson der Querweltein Unterwegs-Geschichten, und „mein Chef“ zum Bindeglied. Zum Vermittler zwischen Servicetechniker und Kunde.

Vordergründig stellt mein Chef eine einzige, immer ein- und dieselbe Person (Singular) dar. In der Absicht des Autors ist sie vielschichtiger: nicht reduziert und ausschließlich begrenzt auf die Rolle eines/seines Vorgesetzten. Die Mehrdeutigkeit des Ausdruckes macht mein(en) Chef zu einem polysemen Zeichen.

QuerwelteinDas erste Logo der Buchreihe wurde von Stephan Thiemonds entworfen. Es sollte sowohl die Identifikation mit seiner lokalen Herkunft ausdrücken, als auch auf seine globalen Radreisen hinweisen. Es zeigt eine Erdkugel an deren Außenkontur, halbkreis-bogenförmig um die Südhalbkugel, Querweltein zu lesen ist. Halbkreis-bogenförmig um die Nordhalbkugel stehen die Koordinaten 50,8° Nord & 6,4° Ost. Diese weisen auf seinen Heimatort Merode hin: auf den Start- und Zielpunkt seiner Radreisen.

Dieses Logo erschien auf dem Frontcover der Erstauflage des QWE-Radreisebuches, Band 1. Auf dessen Neuauflage, auf den Bänden 2-5 und auf der englischen Übersetzung ist kein Logo abgebildet.

Erst mit Band 6, Die Entdeckung der Erfinderkinder, erschien wieder ein Logo auf den Covern. Entworfen wurde es vom Darmstädter Stephen Iwanowsky. Es zeigt einen in einem Standsockel befestigten, gegenüber der Senkrechten geneigten Globus mit grobmaschigen Längenkreisen und Breitenkreisen. Darauf ist, rechtwinklig zur Erdachse und als doppelreihiger Schriftzug angeordnet, querweltein unterwegs zu lesen.

Logo Querweltein Unterwegs (braun)Logo Querweltein Unterwegs (Sparweltkugel)

Das Design dieses Logos bezieht sich auf den ähnlich aussehenden Querweltein Unterwegs Spardosenglobus. Gefertigt wurde der, in seiner Funktion als Spardose dienende Globus, bei dem es sich um ein Unikat handelt, im Jahre 1998 als Gemeinschaftsprojekt. (Stichwort: You’ll Never Work Alone!)

Die aus Tonminerale gefertigte Hohlkugel ist über eine mittig hindurchführende Drehachse mittels Hutmutterverschraubung in ein aus Edelstahl gefertigtes Gestell gespannt; in ähnlicher Schiefstellung wie die Erdachse. Sowohl die Metallteile, als auch die Kunststoff-(Pol-)kappen, die als Spardosenverschlüsse dienen, wurden bei der Firma GEA Canzler in Düren auf einer Drehmaschine von Helmut Pauly gefertigt. Die Schweißarbeiten führte Stephan Thiemonds aus.

Die Tonhohlkugel wurde auf Initiative von der ebenfalls in Merode wohnenden Elke Schulz in der Langerweher Töpferei Kuckertz & Rennertz getöpfert. Die Bemalung der Kugel, die in unterschiedlichen Brauntönen gehaltenen Kontinente und die Weltmeere, wurde auf Initiative von Elkes Ehemann, Norbert Schulz, in der Bundeswehr Kaserne Gürzenich-Wald von einem seiner Arbeitskollegen, einem Urkundenmaler, durch Airbrush aufgesprüht. Thiemonds verwendete diesen Querweltein Unterwegs Sparglobus, um darin das „nötige Kleingeld“ für seine Radreisen zu sparen.

Hört sich merkwürdig an, nicht wahr? Ich meine die Überschrift: Die Magie der Industrie. Und die mit ihr einhergehende Frage, was an der Industrie bitteschön magisch ist? Für gewöhnlich assoziiert man den Begriff Magie mit Zauberei, mit Fantasie und Alchemie. Aber doch nicht mit Industrie! Nicht mit einer Wirtschaftsbranche, deren Produktion von Gütern und Waren auf Normen und Regelwerken basiert. Immer der Wirklichkeit trauend, auf Wissen aufbauend. Und nicht auf irgendwelchen Hirngespinsten. Weil Hokuspokus, das sieht bereits jedes Kind bei seinem ersten Zirkusbesuch, unbegreiflich ist. Aber auch für uns Erwachsene ist Magie nicht nachvollziehbar. Rational unerklärbar. Und deswegen im Berufsleben gefährlich. Für Mensch und Maschine. Verboten von der Berufsgenossenschaft. Safety first! Selbst für Wirtschaftsprüfer unberechenbar: Industrie plus Magie – unterm Strich prallen mehr als zwei Ungleichheiten aufeinander. Zwei Welten, die nichts miteinander zu tun haben. Ende der Diskussion. Zurück an die Arbeit.

Youtube Video: Queen – A Kind of Magic (Official Video Remastered)

 

IndustrieIndustrieIndustrieIndustrie
Journey's end

Querweltein Unterwegs gewesen – Journey´s End

„Der Ursprung des Daseins ist die Bewegung. Folglich kann es darin keine Bewegungslosigkeit geben, denn wäre das Dasein bewegungslos, so würde es zu seinem Ursprung zurückkehren, und der ist das Nichts. Deshalb nimmt das Reisen nie ein Ende, nicht in der höheren und auch nicht in der niederen Welt.“
So schrieb es der andalusische Philosoph und Mystiker, Ibn al-ʿArabī (1165–1240), in seinem ausführlichen Traktat „Kitab al-Isfar“, zu Deutsch, dem „Buch der Entschleierung der Auswirkungen des Reisens“. Darin spricht Ibn Arabi von drei Arten des Reisens. Nicht wie es der moderne Reisende im 21. Jahrhundert auszudrücken und tun pflegen: „Zu Lande, zu Wasser und in der Luft“. Nein, für Ibn al-ʿArabī bedeutet Reisen „Von Gott, in Gott und zu Gott.“ Diese, uns and die Endlichkeit unseres Lebens erinnernde Tatsache verdrängen wir beim Reisen und Leben gerne: Dass wir Reisende nur Gast auf Erden sind. Besungen in einem im Jahre 1935 entstandenen Kirchenlied, getextet von Georg Thurmair und vertont von Adolf Lohmann.
Wir sind nur Gast auf Erden…“ macht uns mit seiner melancholisch stimmenden Musik darauf aufmerksam, dass jeder von uns, seit seiner Geburt, unausweichlich auf das Ende seiner irdischen Reise zusteuert; auf ein individuelles, unbekanntes Datum. „Ihr kennt weder den Tag noch die Stunde“, heißt es im Matthias Evangelium (MAT. 25:13). Das Ende und der Beginn der allerletzten Reise ins Ungewisse. Ohne Reiseplanung. Ohne Rückflugticket. Ohne Wiederkehr. Abschied nehmen von der Lebensreise. Endzeitstimmung. Bis in alle Ewigkeit. Amen.